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Durch Bebauungsplan Amedorf viele alte Eichen bedroht

 Da leider der Bericht über den Bebauungsplan Blender-Amedorf - der jetzt vom Gemeinderat genehmigt wurde - in der Kreiszeitung sehr unvollständig ist, hier ein paar Details, warum das Vorhaben aus Sicht von Gitta Stahl abgelehnt wird und Henning Wiese sich enthielt.

 

 

In 2021 und noch mit dem ehemaligen Gemeinderat ging es um das Eckgrundstück im Süden (siehe Plan). Dort wurde vor etlichen Jahren eine Art Ausgleichsfläche angelegt inkl. mittlerweile sehr hoher Eichen entlang der Süd- und West-Erschließung des Grundstücks. Dennoch gab dieser alte Rat die Erlaubnis, den jetzt zur Abstimmung vorgelegten Bebauungsplan aufzustellen.

 

Nun darf da gebaut werden, weil der neue Rat nicht mehr rückgängig machen kann und will, was der alte Rat durchgewunken hatte. Damit fällt einer der wenigen Ökotrittsteine im Biotopverbund in einer eh arg ausgeräumten Landschaft Bauwünschen zum Opfer. (Ein Klick aufs Bild führt Euch zum Google-Satelliten-Bild)

 

Die Eichen sollen erhalten bleiben. Da sie aber massenhaft Laub abwerfen werden, das bei Hauptwindrichtung Westen fast vollständig auf das Grundstück wehen wird, und sie zudem den geplanten eingeschossigen Bungalow extrem verschatten werden (von Solarnutzung kann hier eh keine Rede sein), sind ihre Tage sicher gezählt. Selbst wenn sie – bis sich die Wogen geglättet haben – leben dürfen.

 

Dass im oberen Plangebiet nachverdichtet wird, ist sinnvoll. Da hätte auch der Bungalow gut hingepasst. Für diesen Planbereich ging es im Rat um die Heckenbepflanzung, die Lavendelheide war nur Teil des Problems. Kirschlorbeer hat in den Dörfern in Masse und schon gar im „nicht eingefriedeten Bereich“ NICHTS verloren. 

 

Wie Buchsbaum, Liguster und Eibe sind auch Lavendelheide und Kirschlorbeere giftig – wenn auch unterschiedlich stark. Und für Wildtiere können sie gefährlich werden. (Gerade erst war in der Zeitung zu lesen, dass im Raum Harburg 24 Rehe vermutlich durch den Verzehr von Kirschlorbeer-Grünschnitt verendet sind. Link zum Text.) Während Buchsbaum, Liguster und Eibe als heimische Pflanzen von Wildtieren gekannt und meist sogar vertragen werden (im Unterschied zu Pferd und Kuh), ist das bei Kirschlorbeer und Lavendelheide nicht der Fall. 

 

Gehen wir von weiteren Hitzesommern aus, kann die Gefahr, dass in verdorrten Landschaften Reh und Co. in den Dörfern nach Nahrung suchen, durchaus dazu führen, dass sie genau diese saftigen und von ihren Besitzern gewässerten Immergrünen fressen und sterben. Das wäre dann menschgemachtes und völlig unnötiges Leid.

 

Insofern sind wir froh, dass der Wegfall von zumindest Kirschlorbeer und Lavendelheide als mögliche Heckenpflanzen an dieser Stelle zwischen Straße und Zaun beschlossen wurde. (Denn: Um Ausgleichsflächen ging es gar nicht.)