Dieses Gebiet in Intschede könnte jetzt bebaut werden
Das neue Baugebiet in Adolfshausen ist vom Tisch – und zwar vorerst vollständig. Und das, obwohl der Rat Blender bei seiner letzten Sitzung zuerst einmal mit der Information konfrontiert wurde, dass der Landbesitzer von seinem großen Wurf (siehe Bild) Abstand genommen und seinen Bebauungsplan-Wunsch auf „nur noch mit drei bis vier Grundstücken“ entlang der Straße reduziert hatte. (siehe: Wieviel Bauen ohne Ausgleich verkraftet Blender?).
Ob es nun tiefere Einsicht in eine dorfentstellende Planung war oder die Buschtrommel, die signalisierte, dass das selbst mit der baufreundlichen CDU nicht zu machen sei, die Änderung war neu und führte erst einmal zu einer Sitzungsunterbrechung, damit die Fraktionen beraten konnten.
Diese Zeit nutzten die fast vollständig erschienen Bürgerinnen und Bürger Adolfshausens, um ihrerseits ein Mitspracherecht in einer weiteren Sitzungsunterbrechung zu erwirken. Dem gab der Rat statt und hörte sich die Bedenken der Einwohner an. Basisdemokratie vom Feinsten.
Für die SPD wogen die Einwände der Adolfshausener schwer in der Waagschale. Wir von der Grünen Liste verwiesen zudem darauf, dass aktuell in Blender und absehbar in Einste gebaut werden darf und voraussichtlich (zu der Zeit war über Tagesordnungspunkt „Bauen in Inteschede“ noch nicht entschieden) bald in Intschede würde gebaut werden dürfe. Das solle erst einmal reichen, die Gemeinde müsse nicht überall gleichzeitig auf wertvollem Ackerland und ohne „Ausgleich und Ersatz“ für Natur und Landschaft (nach § 13b BauGB) wachsen, zumal die Neubürger ja auch gesellschaftlich und infrastrukturell integriert werden müssten.
Letztlich aber war es eine Stimme aus CDU-Reihen, die als Zünglein an der Waage diese Erweiterung Adolfshausens verhindert hat. Vergleichbare Anträge in anderen Kleinstortschaften hätte man bisher auch stets abgelehnt, wenn es sich nicht um Bauland für Familienmitglieder von Ortsansässigen handeln würde. Da hat jemand konsequent Haltung und zudem Rückgrat bewiesen, sich gegen die eigene Fraktion zu stellen.
Damit wurde die Vorlage der Verwaltung, das Baugebiet – welcher Art auch immer an der Stelle – NICHT zu bewilligen, mit der knappen Mehrheit von 7 Ja zu 6 Nein-Stimmen beschlossen. Und die anwesenden Einwohner freuten sich.
Insgesamt standen drei Bauprojekte auf der Tagesordnung der „außerplanmäßigen Sitzung“ des Rates Blender, die einberufen wurde, um über Außenbereichsvorhaben zu befinden. Diese Möglichkeit endet am 31.12.2019. Der Erweiterungswunsch in Einste war schnell und einstimmig VOM Tisch. Ein Bauen in 2. oder gar 3. Reihe an dieser Stelle zu erlauben sei aktuell völlig unnötig. Und auch Intschede wurde einstimmig beschieden. Verwaltung und Rat waren sich einig: Im verkehrstechnisch prinzipiell (wenn das Wehr wieder geöffnet sein wird) gut angebundenen Intschede – zwischen „Am Sportplatz“ und Bergende – ist eine weitere Bebauung logisch und sinnvoll, wenn eine Gemeinde wachsen resp. Bauwünsche erfüllen können will.
Gitta Stahl – Grüne Liste Fraktion Blender