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Soll Blender immer hässlicher werden?

Beweggründe der Grünen Liste Blender gegen die Betriebserweiterung Induflex

 

 

Am Dienstag, 17. September, 19 Uhr, sind die Einwohner Blenders zur „frühzeitigen Bürgerbeteiligung“ ins Feuerwehrgerätehaus im Verdener Weg 2c eingeladen in Sachen Induflex-Erweiterung. Es verspricht, spannend zu werden, wird man doch als Gemeinderatsmitglied schon auf der Straße gefragt, ob wir nach der immer noch heftig kritisierten Wohnbebauung auf dem ehemaligen Rode- Grundstück weiter an dem Ziel festhalten würden: „Unser Dorf soll hässlicher werden“. Denn nach derzeitiger Planung würde der Ortskern zum Gewerbegebiet und dominiert von großen Metallhallen. Zu Recht müssen wir uns fragen lassen: Haben wir aus den Rode-Grundstücken nichts gelernt?

 

Um was geht es: Der ortsansässige Sondermaschinenbau Induflex will in Blender erweitern, auf dem ehemaligen Müller-Grundstück mitten im Ortskern. Das Grundstück hat der Unternehmer bereits gekauft. Nun ist die Planung auf dem Weg, denn CDU und SPD haben „grünes Licht“ gegeben für den Vorentwurf und die Verfahrensstufen "Frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung" und "Frühzeitige Behördenbeteiligung". Die Gründe der Grünen Liste Blender dagegen wie „dorfuntypisch, hässlich, viel zu dominant, unökologisch, ohne Nachhaltigkeitskonzept“ verhallten folgenlos.

 

Jetzt sind die Bürgerinnen und Bürger gefragt. Stört es sie, wenn Blender sich im Dorfkern zum Gewerbegebiet der unattraktiven Art entwickelt mit allen denkbaren negativen Auswirkungen wie Verkehrsbelastung und Lärm? Zumal der Unternehmer das Grundstück nördlich der Ernstgasse wohl auch schon erworben hat, und weitere Grundstückskäufe in den kommenden Jahren dort durchaus denkbar sind. Soll Blender zur „Gemeinde Induflex“ werden?

 

Keine Frage, die unternehmerische Leistung des Besitzers ist enorm. Von einer kleinen Werkstatt auf dem Linke-Hof ging es in die aufgelassenen Hallen von Röver und Rüb, die zur weiteren Expansion nach Thedinghausen ausweichen mussten. Nun will Induflex über das bislang so versteckte Gelände hinaus expandieren, wodurch es nicht mehr innerortsverträglich wäre.

 

Wenn er dort nicht expandieren darf, geht er aus Blender raus Richtung Autobahn, nach Oyten oder Achim. Das kündigte Unternehmer Robert Morgan an. Natürlich ist das nicht schön, doch die immer wieder angeführten, dann wegfallenden Steuereinnahmen sollten genauer angesehen werden. Vom Gewerbesteueraufkommen bleiben nach Aussage des Kämmerers grundsätzlich nur zehn Prozent in der Gemeinde hängen. Der Rest geht über Umlagen an den Samtgemeindehaushalt und den Kreishaushalt. Doch: Wann wird – bei einem solchen Großprojekt – überhaupt wieder gewinnabhängige Gewerbesteuer bezahlt? Die Verschandelung der Gemeinde aber kommt sofort.

 

Dann die Einkommensteuer. Die zahlen Arbeitnehmende dort, wo sie wohnen. Wieviel davon also überhaupt aktuell und absehbar durch Induflex in Blender hängen bleibt, unterliegt dem Datenschutz. Für die Einkommensteuer aber zählt mehr, eine attraktive Wohngemeinde zu sein.

 

Mittlerweile sagen wir von der Grünen Liste Blender: Diese Erweiterung – so wie geplant – geht nicht. Zumal man ja auch vorausschauend planen muss. Was passiert, wenn Robert Morgan sein Unternehmen verkauft? Was wird der Nachfolgeunternehmer machen? Patente, Wissen und Technik mitnehmen und damit woanders wirtschaften? Dann hätten wir hier eine Industriehallenbrache stehen mit eingeschränkter Wirtschaftserlaubnis und der Gefahr, dass der dann amtierende Rat jede Umwidmung erlaubt.

 


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Nachbericht zur Bürgerversammlung am 17.9.
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