Bäuerliche Landwirtschaft

Konsequent und standhaft

Von allen in den Räten vertretenen Fraktionen hat die Grüne Liste in den vergangenen 20 Jahren immer am deutlichsten Stellung bezogen, wenn es um die Genehmigung neuer Mastställe oder – wie in Riede – um die Zerstörung der bäuerlichen Milchwirtschaft durch einen Mega-Kuhstall ging. Der ländliche Raum ist nicht einfach nur Fläche, die es agrarindustriell maximal auszubeuten gilt. Er ist gleichzeitig Kulturlandschaft, Erholungsgebiet, Siedlungsgebiet für Alteingesessene und Hinzugezogene. Sicher ist: Wer auf dem Land wohnt, muss gelegentlichen Güllegeruch und Maschinenlärm zur Erntezeit hinnehmen. Wir sind froh, dass unsere Samtgemeinde, obwohl im Speckgürtel Bremens gelegen, ihren ländlichen Charakter bewahrt hat und nicht dem Siedlungs- und Gewerbebrei anderer Umlandgemeinden gleicht.

 

Bäuerliche Landwirtschaft fördern

Wir wollen überall dort, wo es auf kommunaler Ebene Steuerungsmöglichkeiten gibt, dafür sorgen, dass die bäuerliche Landwirtschaft Vorrang bekommt vor den Interessen der Großagrarier. Das beinhaltet auch ein Augenmerk auf Betriebe, die – z.B. Im Milchbereich – auf biologische Wirtschaftsweise umstellen möchten, da hier die Verdienstaussichten langfristig besser sind. Auch Betriebe, die unter Beibehaltung oder – noch besser – Verringerung der Tierzahlen ihre Mastställe um Auslaufmöglichkeiten unter freiem Himmel erweitern möchten, sind bei der Baugenehmigung zu unterstützen. Das ist ein Beitrag zum Tierwohl und ein wichtiger Schritt zu einem Umdenken, was den Fleischkonsum anbelangt.

 

Regionale und biologisch erzeugte Lebensmittel in den Schulkantinen

Es ist begrüßenswert, dass demnächst in allen Schulen in der Samtgemeinde ein frisch vor Ort zubereitetes Mittagessen angeboten wird. Dazu hat die Grüne Liste mit den entsprechenden Anträgen entscheidend beigetragen. Im nächsten Schritt soll dafür gesorgt werden, dass die Betreiber verpflichtet werden, in zunehmendem Maße regionale Pridukte und Lebensmittel von der hiesigen Biohöfen verarbeiten. Dazu bedarf es der nachdrücklichen Unterstützung aus der Elternschaft.

 

"Cloppenburgisierung" stoppen

Auch unserer Region droht eine Entwicklung wie in Vechta/Cloppenburg. Bereits jetzt tauchen immer häufiger Gülletanker mit Kennzeichen aus dem dortigen Raum bei uns auf. Dieser Gülletourismus ist ein Zeichen der Verdrängung, da die dortigen Böden der Nährstoffe nicht mehr Herr werden. Auf der Gewässergütekarte des Landes Niedersachsen lässt sich deutlich ablesen, wo die Nitratgehalte bereits bedenklich sind und wo die Grenzwerte noch eingehalten werden. Dabei sind das alles noch die Sünden der Vergangenheit, die uns jetzt nach und nach einholen.

 

Glyphosatgebrauch ächten

Die Genehmigung von Glyphosat ist von der EU-Kommission auf Druck der Bundesregierung leider noch einmal verlängert worden, läuft aber zum Glück in absehbarer Zeit aus. Bedauerlicherweise sind viele Landwirte bei einer Wirtschaftsweise angelangt, die es ihnen schwermacht, auf dieses Allround-Herbizid zu verzichten, trotz Krebsverdacht und Schädlichkeit für Bienen und andere Insekten. Auch Gartenbaubetriebe, die auf großen Flächen Topfpflanzen anbauen, spritzen mit diesem Mittel alles tot, was mit ihren für den billigen Supermarkt produzierten Pflanzen konkurrieren könnte – mit unbekannten Auswirkungen auf Mitarbeiter und Anwohnerschaft. Wir haben im Gemeinderat Thedinghausen durchsetzen können, dass neue Pachtverträge für gemeindeeigene Flächen nur mit ausdrücklichem Glyphosatverzicht abgeschlossen werden. In Blender wurde ein gleichlautender Antrag mehrheitlich abgelehnt.

 

Für eine bäuerliche Landwirtschaft, die die natürlichen Lebensgrundlagen respektiert und langfristig erhält.

Engagement